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Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt, 12.02.2018
Pflegebedürftige und ältere Menschen brauchen oft Unterstützung

„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“, gerade für ältere und pflegebedürftige Menschen ist das mehr als ein Sinnspruch, denn mangelhafte Ernährung und zu wenig Flüssigkeitsaufnahme können zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes führen und Krankheiten und Beschwerden erheblich verstärken.
„Pflegebedürftige und ältere Menschen brauchen oft eine Unterstützung bei den Mahlzeiten. Ohne fachmännische Hilfe kann das zu einer großen Herausforderung für die Angehörigen werden.“, weiß Geertje Akman vom Pflegedienst Credo.

Wer einen älteren Menschen pflegt, sollte dem Essen und Trinken deshalb besonders viel Aufmerksamkeit und Zeit widmen. Schnell kann es zu einer Dehydration mit Folgen wie Müdigkeit, Kopfschmerz, Schwindel, Verstopfung, Vergesslichkeit oder Verwirrtheit kommen. Auch das Stehenbleiben von Hautfalten nach dem leichten Anheben der Haut ist ein untrügliches Zeichen, dass zu wenig getrunken wurde. Demenzpatienten vergessen oft schlicht, ausreichend zu essen und zu trinken.

Um die tägliche Flüssigkeitsmenge von ca. 30 ml pro kg Körpergewicht zu erreichen, sollten die Patienten häufig zum Trinken animiert und ihnen dabei möglichst Lieblingsgetränke angeboten werden. „Alles, was der Patient noch selbst kann, sollte man ihm nicht abnehmen, um Motivation und Selbstständigkeit zu erhalten“, rät Geertje Akman. Nützliche Trinkhilfen sind zum Beispiel Nasenbecher mit großen Henkeln, wie es sie in verschiedensten Ausführungen gibt.

Beim Essen können spezielle Besteck- und Geschirrteile vieles erleichtern. Geriffelte oder gebogenen Griffe erleichtern die Handhabung. Aufsteckbare Besteckgriffe sind mit verschiedenen Winkeln erhältlich. Das Geschirr sollte kontrastreich gestaltet und standfest sein. Wärmegeschirr hält Speisen auch bei langsamen Essern warm. Rutschfeste Unterlagen verhindern zudem ein Verschieben. Bei Bettlägerigen verhindern fixierbare Bretter mit Randbegrenzung das Herunterschieben von Geschirr oder Essen. Das Kopfteil sollte so angewinkelt werden, dass der Kopf nicht überstreckt ist, eine aufrechte Oberkörperhaltung eingenommen wird und das Becken im Bettknick ruht.

„Letztlich“, so Pflegeexpertin Akman, „soll Essen und Trinken für die Betroffenen ein selbstverständlicher und möglichst lustvoller Teil des Alltags bleiben.“


Autorin: Geertje Akman ist stellvertretende Pflegedienstleiterin des Pflegedienstes „Credo“. Zuvor war sie Krankenschwester und Stationspflegeleiterin an den Herlios-Dr.Horst-Schmidt-Kliniken.

Internet: www.credo-pflegedienst.de